In der großen Pflanzenwelt gibt es zwei Wurzelsysteme. Das sind zum einen die Flachwurzler und zum anderen die Tiefwurzler.
Heute werden wir Ihr grünes Wissen über die Tiefwurzler erweitern. In diesem Artikel werden Sie alles über die Tiefwurzler erfahren, die Definition, Vorteile und Nachteile des Wurzelsystems.
Sie werden hier auch Arten und Sorten der Pflanzen finden, die zu den Tiefwurzlern zählen. Diese gibt es von dem Gemüse aus dem Gemüsegarten bis hin zu den großen Bäumen in den wilden Wäldern!
Was sind Tiefwurzler: Die Definition und Erklärung
Die Tiefwurzler sind Pflanzen, die ein Wurzelsystem haben, das in die Tiefe geht und nicht auf der Oberfläche bleibt.
Das bedeutet, dass diese Pflanzen eine Wurzel haben, die Hauptwurzel, die tief in das Erdreich eindringt.
Außer der Hauptwurzel, auch Pfahlwurzel genannt, haben die Tiefwurzler auch andere Wurzeln, die sich an der Seite der Hauptwurzel ausbilden. Diese Wurzeln bleiben flach an der Erdoberfläche.
Die Hauptwurzel ist der primäre Bereich dieser Pflanze und übernimmt all die Funktionen des Wurzelsystems.
Bei den Flachwurzlern zu Beispiel übernehmen die Seitenwurzeln die primäre Arbeit bei den Pflanzen, was das Wasser und die Nährstoffe im Boden angeht.
Was sind die Vor- und Nachteile der Tiefwurzler?
Wie auch bei allem gibt es auch beim Wurzelsystem bestimmte Vorteile und Nachteile.
Sträucher, Bäume, Stauden und andere Pflanzen, die man für den heimischen Garten auswählt, sollte man auch anhand der Wurzelsysteme auswählen.
In diesem Inhalt werden wir Ihnen alle Vorteile und Nachteile der Tiefwurzler vorstellen. So werden Sie für sich entscheiden können, welche Gehölze für Ihren Garten die besten sind.
Die Vorteile der Tiefwurzler
- Bei den Tiefwurzlern (Pfahlwurzler) ist die Hauptwurzel das Herz der Pflanze. Deshalb nennt man diese Pflanzen auch Herzwurzler. Ihr Wurzelsystem geht tief unter das Erdreich und somit bekommt die Pflanze Zugang zu dem Grundwasser. Die Wurzeltiefe spielt eine große Rolle auch bei den Nährstoffen. Durch das Eindringen in mehrere Bodenschichten kann die Pflanze sich selbstständig mit Wasser und den nötigen Stoffen versorgen.
- Gerade durch diesen Vorteil sind die Standortbedingungen für diese Pflanzen nicht wichtig. Ob trockene Böden oder eher Feuchte, diese Pflanzen können in jedem Standort die wichtigen Nährstoffe und das nötige Wasser finden. Deshalb gelten die Tiefwurzler auch als sehr pflegeleichte Pflanzen bei den Gärtnern.
- Bei Wind und Wetter bleiben die Tiefwurzler auch beständig. Besonders sind die Pflanzen mit einem tiefen Wurzelwerk gut gegen Wind ausgestattet im Gegensatz zu den Flachwurzlern. Auch die Kälte oder der Frost kann diesen Pflanzen nichts anhaben.
- Die meisten Menschen denken, dass durch die tiefen Wurzeln die Fundamente, Mauern oder Sonstiges beschädigt wird. Doch hier ist nicht der Fall bei den Pfahlwurzeln. Eher ist dies der Fall bei den flachen Grundtypen.
Die Nachteile der Tiefwurzler
- In der freien Natur kann man von keinen Nachteilen sprechen, wenn es um die Tiefwurzler geht. Doch wenn es um den heimischen Garten geht, dann ist die Standfestigkeit ein großes Problem. Denn durch die tiefgründigen Wurzeln wird das umpflanzen eine richtige Mammutaufgabe. Bei größeren Sträuchern oder Bäumen ist der Halt in der Erde viel zu stark und zu tief, dass man diese Pflanzen umpflanzen kann. Also bei den Tiefwurzlern wie Bäumen oder großen Sträuchern sollte man es bedenken.
- Die Bäume, die Tiefwurzler sind, sollte man eher in die größeren Gärten oder Flächen pflanzen. Denn mit diesen tiefen Wurzelsystemen können die Bäume über 100 Meter Höhe erreichen. Diese Art der Bäume nennt man auch Mammutbäume. Dies sind die größten Baumarten der Welt. Gerade in einem heimischen Garten können diese Höhe und die große Krone zu einem noch größeren Problem werden. Deshalb ist es besser, die Mammutbäume eher auf einem Foto zu bewundern als in dem heimischen Garten.
Welche Pflanze hat die tiefsten Wurzeln?
Die Feigenbäume geben die besten Beispiele, was die Tiefwurzler angeht. Denn die Feigenbäume, die aus Südafrika stammen, haben die tiefsten Wurzeln, die die Welt gesehen hat.
Bei einem Feigenbaum hat man nachgemessen und die Wurzel war unglaubliche 120 Meter lang. Bei uns kann man die Lärchen als absolute Rekordhalter ansehen, was die Tiefe der Wurzeln angeht.
Denn bei diesen Bäumen sind die Wurzeln über 50 Meter lang. Das tiefe Wurzelgeflecht wird den Bäumen auch ermöglichen, immer weiter zu wachsen und eine enorme Wuchshöhe zu erreichen.
Deshalb gerade zählt man auch die Mammutbäume zu den größten Tiefwurzlern der Welt. Bei solchen Gehölzen kann man auch ein Alter von mehreren Hunderten von Jahren erwarten.
Welcher Baum ist ein typischer Tiefwurzler?
Wir nehmen mal ein Beispiel, das auch heimisch in unseren Regionen ist. Ein typischer Tiefwurzler bei uns gehört zu der immergrünen Kategorie der Bäume, die Kieferarten.
Wir können diese Sorten in fast allen Bereichen finden, auf trockenen Böden wie auch an trockenen Regionen. Für diese Pflanzen sind Kälte und Frost kein Problem.
Dies ist gerade aus dem Grund, dass diese Gattung eine Gattung von Tiefwurzlern ist. Denn diese Pflanzen bekommen alles, was sie brauchen, durch das tiefe Wurzelsystem.
Dabei bleiben die Wurzeln tief in der Erde, geschützt vor Kälte, Frost und der prallen Sonne. Auch im heimischen Garten sind diese Tiefwurzler sehr beliebt durch ihre Pflegeleichtigkeit.
Diese Bäume sind typische Tiefwurzler, die in unseren Regionen sehr verbreitet sind. In dieser Gattung findet man viele Arten und Sorten, die sich anhand der Größe und Blattfarbe unterscheiden.
Hier sind ein paar der beliebtesten Tiefwurzler aus der Kiefergattung:
- Tränen-Kiefer (Pinus Wallichiana)
- Wald-Kiefer (Pinus Sylvestris)
- Berg-Kiefer (Pinus Mugo)
- Zwergkiefer (Pinus Pumila)
- Mädchen-Kiefer (Pinus Parviflora)
- Pinie (Pinus Pinea)
Welche Bäume haben eine Pfahlwurzel?
Bäume, die Tiefwurzler sind, sind wirklich beeindruckende Exemplare. Diese Bäume können eine unglaubliche Höhe erreichen und durch alle Wetterlagen ohne Probleme gehen.
Hier werden wir Ihnen ein paar der Vertreter der Tiefwurzler vorstellen, mit all ihren wichtigsten Merkmalen und Eigenschaften im Überblick.
Eibe (Taxus Baccata)
Die Eibe ist einer der bekanntesten Vertreter der Tiefwurzler in unseren Regionen. Diese Baumart kann man in fast jedem Wald mit Nadelgehölzen finden.
Doch auch zu dem heimischen Garten hat die Eibe ihren Weg gefunden. Dieser Baum wächst aufrecht und in den meisten Fällen mehrstämmig.
Die Krone der Eibe hat eine Kegelform mit seitlich wachsenden Trieben. In der Breite kann dieser Großbaum einen Durchmesser von circa 15 Meter erreichen.
Durch das tiefe Wurzelsystem kann die Eibe eine Wuchshöhe von über 18 Meter erreichen. Die nadelförmigen Blätter sind einer wunderschönen blau-grünen Farbe.
Die Eberesche (Sorbus aucuparia)
Dieser wunderschöne Baum gehört zu der großen Familie der Laubbäume-Arten. Nicht nur begeistert dieser in der freien Natur, sondern auch in den heimischen Garten.
Dieser Tiefwurzler kann eine maximale Wuchshöhe von circa 15 Meter erreichen. Die Krone des Baumes ist groß und sehr dicht.
Die einzelnen Blätter dieser Sorte sind ovalförmig, gefiedert und in einer wunderschönen dunkelgrünen Farbe. Von Mai bis Juni kann man wunderschöne weiße Blüten erwarten.
Nach der Blüte im Herbst wird uns ein echtes Farbspiel erwarten. Zunächst kommen die kugelrunden Früchte in einer intensiven roten Farbe.
Auch das Laub wird durch die Herbstfärbung eine wunderschöne Farbe bekommen. Die Blätter werden in einer orange-roten Farbe sein.
Edelkastanie (Castanea Sativa)
Die Edelkastanie ist wirklich ein wunderschöner Tiefwurzler und dieser Baum gehört zu der großen Familie der Buchengewächse (Fagaceae).
Die Edelkastanie kann durch das tiefe Wurzelsystem eine großartige Höhe von circa 30 Meter erreichen. Die Krone ist recht weit ausgebreitet und dicht überwachsen.
Blätter sind länglich, gezähnt und in einer grün-gelben Farbe. Im Herbst werden diese Blätter eine wunderschöne Herbstfärbung bekommen.
Von Mai bis Juni kann man bei diesem Baum auch weiße Blüten erwarten. Nach der Blüte kommt natürlich auch die bekannte Frucht, die Kastanie.
Stieleiche (Quercus robur)
Zu den Herzwurzlern gehört auch die großartige Stieleiche. Diese Sorte der Gehölze gehört zu den größeren Laubbäumen.
Die Stieleiche wächst aufrecht mit einer kegelförmigen Krone. Dieser Baum kann eine unglaubliche Höhe von circa 35 Meter erreichen.
Die Breite der Krone wird einen Durchmesser von circa 25 Meter erreichen. Also, wer diesen Tiefwurzler in seinen Garten will, der muss genügend Platz haben.
Die Blätter bei diesem Baum sind in einer tollen, sattgrünen Farbe. Sie haben eine glänzende Oberfläche und einen gelappten Rand.
Im Herbst wird man, wie bei anderen Laubbäumen die wunderschöne Herbstfärbung sehen. Die Blätter werden eine goldene Farbe bekommen.
Im Mai kann man die wunderschöne Blüte erwarten. Die Blüten kommen in Ähren und sie sind in einer weißen Farbe.
Die Gemeine Esche (Fraxinus excelsior)
Die Gemeine Esche ist ein heimischer Baum in Europa. Diesen kann man in fast allen Wäldern Europas finden.
Die Gemeine Esche gehört zu der Kategorie der Großbäume. Diese Sorte wird eine unglaubliche Höhe von 40 Meter erreichen können.
Der Großbaum wächst aufrecht und er hat eine kugelrunde Krone. Der Durchmesser der Krone wird bis zu 35 Meter erreichen.
Die gefiederten Blätter dieses Baumes sind recht groß. Sie haben eine wunderschöne sattgrüne Farbe, die sich im Herbst durch die Herbstfärbung in eine goldene Farbe verändern wird.
Im Mai werden wir bei diesem Baum wunderschöne Blütenrispen erwarten können. Die Blüten sind in einer gelben oder grünen Farbe.
Die Hainbuche (Carpinus betulus)
Dies ist auch ein heimischer Baum, den man in Mittel- und Südeuropa in der freien Natur finden kann. Hier handelt es sich um ein kleineres Exemplar der Tiefwurzler.
Bei dieser Sorte kann man eine maximale Höhe von circa 20 Meter erwarten. Dieser Baum wächst aufrecht mit einer großen und kugelförmigen Krone.
Die Krone wird einen Durchmesser von circa 16 Meter erreichen. Die Blätter bei diesem Laubbaum sind ovalförmig mit einem spitzen Blattende.
Sie haben eine wunderschöne grüne Farbe, die sich durch die Herbstfärbung in eine gelb-orange Farbe verändern wird. Im April kann man auch die unscheinbaren Blüten erwarten in einer grünen Farbe.
Die bekanntesten Tiefwurzler: Sträucher
Wie auch bei den Bäumen gibt es auch bei den Sträuchern so manchen Tiefwurzler. Die meisten von diesen Sträuchern kennen wir schon und viele haben diese im Garten.
Diese Sträucher begeistern mit ihrer Überlebenskunst und der prächtigen Wuchshöhe und Breite. Hier werden wir Ihnen eine Liste vorstellen, mit den bekanntesten Vertretern der Tiefwurzler bei den Sträuchern.
Sträucher als Tiefwurzler:
- Echter Lavendel (Lavandula Angustifolia): Lavendel kennen wir doch alle, doch diesen interessanten Fakt, das dieser Halbstrauch ein Tiefwurzler ist, das ist für viele neu. Lavendel ist eine wunderschöne Pflanze, die mit ihrer Blüte verzaubert. Die großen violett-blauen Blüten und der typische Duft wird jeden Garten einfach wunderschön machen. Diese Halbsträucher wachsen aufrecht und buschig. Der Lavendel kann eine Höhe von circa 60 cm erreichen. Durch die tiefen Wurzeln können diese Pflanzen in trockenen Gebieten sehr gut gedeihen und Frost kann diesen Halbsträuchern nichts anhaben.
- Rosmarin (Rosmarinus officinalis): Rosmarin ist ein sehr bekanntes Kraut, das man oft in der Küche verwendet. Mit seinen wunderschönen grau-grünen Blättern und den typischen, herzigen Duft wird man diese Pflanzen sofort erkennen. Besonders ist Rosmarin auch als Heilpflanze bekannt. Dieser Halbstrauch kann eine Wuchshöhe von circa 50 cm bis 2 Meter erreichen, je nach Sorte. Er wächst aufrecht und buschig.
- Bartblume (Caryopteris clandonensis): Die Bartblume ist ein wunderschöner Zwergstrauch. Dieser wächst aufrecht und buschig. Er kann eine maximale Höhe von circa einem Meter erreichen. Der Strauch hat wunderschöne lanzettliche Blätter in einer grau-grünen Farbe. Im Sommer kann man die ersten Blüten erwarten. Diese kommen in einer violett-blauen Farbe.
- Schmetterlingsflieder (Buddleja davidii): Dieser Strauch ist das perfekte Beispiel für einen Tiefwurzler. Der Strauch kann eine maximale Wuchshöhe und Breite von circa 3 Meter erreichen. Er wächst aufrecht und hat überhängende Triebe. Die Blätter sind in einer länglichen Form mit einem spitzen Blattende. Sie haben eine sommergrüne Farbe. Im Sommer kann man die Blütenpracht erwarten. Je nach Sorte wird man von der weißen, pinken, roten bis der violetten Farbe bei diesen Strauch erwarten können. Die Blüten haben einen lieblichen Duft, der sehr intensiv ist.
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