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Tipps zur Pflege und Vermehrung der schönen Fittonia (Nervenpflanze)

Tipps zur Pflege und Vermehrung der schönen Fittonia (Nervenpflanze)

Fittonia, auch bekannt als Nervenpflanze, ist eine dieser Zimmerpflanzen, die nicht nur optisch beeindruckt, sondern auch leicht erhältlich ist – was angesichts des Hypes um seltene Pflanzen in der Instagram-Welt kein kleines Kunststück ist.

Meine erste Fittonia hatte ich fast vier Jahre lang, bevor ich sie schweren Herzens abgeben musste, als ich weit weggezogen bin.

Eines der ersten fünf Pflanzen, die ich mir in meinem neuen Zuhause wieder zugelegt habe, war – natürlich – eine Fittonia.

Es gibt etwas wunderbar Unkonventionelles an einer Zimmerpflanze, die eben nicht das typische Grün zeigt, das man von Pflanzen erwartet.

Fittonias würde ich zwar nicht als pflegeleicht bezeichnen, aber sie gehören definitiv nicht in die gleiche Kategorie wie zickige Ficus- oder Bananenpflanzen. Halten Sie mir bitte diese Diven vom Leib!

Im Laufe der Jahre, nach einigen kleinen Missgeschicken, habe ich gelernt, Fittonia richtig zu pflegen – und sie mich auch.

Was als ein Versuch mit einer Pflanze begann, hat sich schnell zu einer kleinen Sammlung bunter Blattschmuck-Pflanzen entwickelt.

Tipps für die richtige Pflege

Falls auch Sie dem Charme der Nervenpflanze erlegen sind, habe ich hier ein paar Tipps für die richtige Pflege dieser fröhlichen Zimmerpflanze.

Warum heißt die Fittonia Nervenpflanze?

Der botanische Name der Nervenpflanze lautet Fittonia albivenis, wobei „albivenis“ wörtlich „weiße Adern“ bedeutet. Es sind also die auffälligen, hellen Adern auf den Blättern, die dieser Pflanze ihren Spitznamen „Nervenpflanze“ eingebracht haben.

Der Name Fittonia selbst ehrt die irischen Botanikerinnen Sarah und Elizabeth Fitton, die ab den 1820er Jahren viele Schriften über Pflanzen verfassten.

Ist Fittonia schwer zu pflegen?

Meiner Erfahrung nach ist es nicht schwer, eine Nervenpflanze am Leben zu erhalten, aber sie gehört auch nicht zu den Pflanzen, die „Vernachlässigung verzeihen“. Fittonia ist jedoch intuitiv – sie zeigt Ihnen ganz genau, wann sie etwas braucht.

Wie viel Licht braucht Fittonia?

Fittonia stammt aus dem tropischen Regenwald und gedeiht daher gut bei schwachem bis mäßigem, indirektem Licht. Steht sie zu dunkel, beginnt sie sich nach dem Licht zu strecken. Zum Glück wird sie nicht so langbeinig wie eine sonnenhungrige Sukkulente, aber man sieht ihr den Lichtmangel an.

Andererseits wird sie bei zu viel direktem Sonnenlicht braun und „knusprig“. Wenn Sie sie also an einem sonnigen Fenster haben, hilft ein leichter Vorhang, um die direkte Sonneneinstrahlung zu mindern.

Wo sollte ich meine Fittonia platzieren?

Neben den Lichtbedingungen spielt auch die Luftfeuchtigkeit eine große Rolle. Fittonia liebt eine Luftfeuchtigkeit von über 60 Prozent – mehr ist besser, sofern es Ihre Wohnsituation zulässt.

Sie können die Luftfeuchtigkeit erhöhen, indem Sie die Fittonia in eine Pflanzengruppe stellen oder sie auf ein Tablett mit Wasser und Kieselsteinen setzen.

Halten Sie die Pflanze von Heizquellen fern – egal ob Kamin, Heizkörper oder warme Luftschächte. Sie mag es zwar warm, aber Temperaturen über 30 °C verträgt sie nicht gut.

Wie oft sollte ich Fittonia gießen?

Fittonia liebt Feuchtigkeit, sowohl in der Luft als auch im Boden. Trotzdem sollten Sie sie nicht in einer Wasserlache stehen lassen. Gießen Sie sie, wenn die obersten paar Zentimeter der Erde trocken sind.

Warten Sie allerdings nicht zu lange – wenn Fittonia Durst hat, lässt sie ihre Blätter hängen und „fällt in Ohnmacht“. Dies ist ein deutliches Zeichen, dass sie Wasser braucht. Sie erholt sich zwar schnell nach dem Gießen, aber zu lange Trockenheit sollte vermieden werden.

Blüht Fittonia?

Ja, Fittonia blüht, aber die Blüten sind im Vergleich zu den prächtigen Blättern eher unscheinbar. Einige Züchter entfernen sogar die Blüten, damit die Pflanze ihre Energie in das Blattwachstum steckt.

Wird Fittonia groß?

Nein, Fittonia wächst langsam und bleibt kompakt, was sie zur idealen Pflanze für kleine Räume macht. Sie wird je nach Sorte etwa 7 bis 17 cm hoch.

Wie vermehrt man Fittonia?

Die Vermehrung von Fittonia ist einfacher, als man vielleicht denkt. Es gibt zwei bewährte Methoden, mit denen Sie Ihre Nervenpflanze vermehren können: die Vermehrung durch Stecklinge und die Wurzelteilung. Beide Methoden haben ihre Vorteile und können erfolgreich zu einer schönen Sammlung neuer Pflanzen führen.

1. Vermehrung durch Stecklinge

Die wohl einfachste und zuverlässigste Methode, um eine neue Fittonia zu ziehen, ist die Vermehrung durch Stecklinge. Sie ist besonders für Anfänger geeignet und zeigt meist schnell sichtbare Ergebnisse.

Schritt-für-Schritt-Anleitung:

1. Den richtigen Stängel wählen: Suchen Sie nach einem gesunden Stängel mit mindestens einem Blattknoten. Das ist der Punkt, an dem Blätter aus dem Stängel herauswachsen – und auch die Stelle, an der sich später die Wurzeln bilden.

2. Den Steckling abschneiden: Schneiden Sie den Stängel mit einer sauberen, scharfen Schere oder einem Messer knapp unterhalb eines Blattknotens ab. Der Steckling sollte idealerweise 8-10 cm lang sein.

3. Blätter entfernen: Entfernen Sie die unteren Blätter des Stecklings, sodass der untere Teil des Stängels nackt bleibt. Das verhindert Fäulnis, wenn der Stängel im Wasser steht.

4. Steckling ins Wasser setzen: Stellen Sie den Steckling in ein Glas mit frischem Wasser. Achten Sie darauf, dass der Blattknoten im Wasser liegt, aber die Blätter trocken bleiben. Platzieren Sie das Glas an einem hellen Ort mit indirektem Licht.

5. Geduld haben: Nach ein bis zwei Wochen werden Sie die ersten Wurzeln sehen. Lassen Sie den Steckling im Wasser, bis sich kräftige Wurzeln gebildet haben. Dies kann vier bis sechs Wochen dauern.

6. Umtopfen: Sobald die Wurzeln etwa 3-4 cm lang sind, können Sie den Steckling in frische Blumenerde setzen. Verwenden Sie einen kleinen Topf mit guter Drainage und achten Sie darauf, die Erde leicht feucht zu halten.

2. Vermehrung durch Wurzelteilung

Die Wurzelteilung ist eine schnelle Methode, um größere Fittonia-Pflanzen zu teilen und mehrere Pflanzen aus einer bestehenden zu gewinnen. Diese Methode funktioniert am besten, wenn die Pflanze schon etwas größer und kräftiger ist.

Schritt-für-Schritt-Anleitung:

1. Feuchtigkeit halten: Nach der Teilung sollten Sie die Erde gleichmäßig feucht halten, jedoch Staunässe vermeiden. Achten Sie darauf, dass die neuen Pflanzen keinen zu großen Temperaturschwankungen oder Zugluft ausgesetzt sind.

2. Pflanze aus dem Topf nehmen: Heben Sie Ihre Fittonia vorsichtig aus ihrem Topf. Achten Sie darauf, die Wurzeln nicht zu beschädigen. Es hilft, die Pflanze leicht zu gießen, bevor Sie mit der Teilung beginnen – so lassen sich die Wurzeln leichter trennen.

3. Wurzeln vorsichtig freilegen: Entfernen Sie so viel Erde wie möglich, bis Sie den Wurzelballen klar sehen können. Achten Sie darauf, dass die Wurzeln nicht zu stark auseinandergezogen oder verletzt werden.

4. Pflanze teilen: Teilen Sie den Wurzelballen in zwei oder drei Abschnitte. Jeder Abschnitt sollte ausreichend Wurzeln und mindestens einen gesunden Trieb haben. Falls die Wurzeln zu stark verfilzt sind, können Sie sie mit einer sauberen Schere oder einem Messer vorsichtig durchtrennen.

5. Umtopfen: Setzen Sie die geteilten Pflanzenteile in einzelne Töpfe mit guter Drainage. Verwenden Sie eine lockere, gut durchlässige Erde, die mit etwas Perlite oder Kokosfasern gemischt ist, um die Drainage zu verbessern.