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9 Zimmerpflanzen, die Sie ganz einfach aus Stecklingen vermehren können

9 Zimmerpflanzen, die Sie ganz einfach aus Stecklingen vermehren können

Du hast mit einer Pflanze angefangen. Vielleicht war es ein Geschenk oder ein spontaner Kauf, weil sie dir ins Auge gefallen ist. Du pflegst sie liebevoll und bemerkst, wie viel Freude es dir bereitet, ein Stück Natur in deinem Zuhause zu haben. Und hey, sie lebt immer noch!

Dann wird aus einer Pflanze plötzlich zwei. Und bevor du dich versiehst, hast du ein ganzes Sammelsurium an grünen Mitbewohnern. Die anderen in deinem Haushalt heben bereits die Augenbrauen, wenn du mit einem neuen Topf zur Tür hereinkommst.

“Was denn?”, fragst du unschuldig.

“Oh, nichts…”, kommt die Antwort, aber du weißt genau, was sie denken.

Plötzlich lebst du in einem Indoor-Dschungel. Auf der Spüle steht eine Flasche Pflanzendünger, auf dem Couchtisch ein Pflanzensprüher, und auf jeder sonnigen Fensterbank reihen sich kleine Gläser mit Stecklingen aneinander.

Oh je, wir brauchen wohl mehr Gläser.

Herzlichen Glückwunsch, du bist offiziell ein Pflanzenliebhaber geworden!

Tipps zur Vermehrung

Bevor wir starten, hier einige kurze Hinweise:

• Saubere Werkzeuge: Desinfiziere deine Schere oder dein Messer vor und nach dem Schneiden mit etwas Alkohol, um Krankheiten zu vermeiden.

• Passendes Gefäß: Verwende saubere Behälter wie alte Gläser; sie sollten Wasser halten und Platz für deinen Steckling bieten.

• Richtiger Pflanzenteil: Schneide den Teil der Pflanze, der sich am besten zur Vermehrung eignet (Blatt, Stängel oder Knoten).

• Wasser oder Erde: Viele Pflanzen lassen sich in beidem vermehren. Wähle die Methode, die dir am meisten zusagt.

• Geduld haben: Die Vermehrung braucht Zeit. Sei geduldig und freue dich auf das Wachstum.

Jetzt aber genug der Theorie – legen wir los und vermehren deine Lieblingspflanzen!

1. Tradeskantie (Zebrakraut)

Die Tradeskantie, auch bekannt als Zebrakraut oder Dreimasterblume, ist ein echter Klassiker unter den Zimmerpflanzen. Ihre lebhaften, gestreiften Blätter machen sie zu einem Hingucker, und ihre Pflegeleichtigkeit zu einem Liebling vieler Pflanzenfreunde.

Tradeskantien haben Blattknoten entlang ihrer Stängel. Diese Knoten sind wie kleine Kraftwerke, aus denen neue Wurzeln sprießen können. Manchmal bilden sich sogar kleine Wurzeln, während die Pflanze noch im Topf steht!

So vermehrst du Tradeskantien:

1. Stecklinge schneiden: Schneide mehrere Stängel ab, jeweils mit mindestens 2–3 Knoten. Je mehr Knoten, desto besser die Chance auf erfolgreiche Wurzelbildung.

2. Vorbereiten: Entferne die unteren Blätter, damit diese nicht im Wasser oder in der Erde faulen.

3. Wurzelbildung: Du kannst die Stecklinge entweder in ein Glas Wasser stellen oder direkt in feuchte Erde stecken. Wenn du dich für Wasser entscheidest, wechsle es regelmäßig.

4. Pflanzen: Sobald sich Wurzeln gebildet haben (im Wasser) oder nach einigen Wochen (in der Erde), kannst du die neuen Pflanzen in ihre eigenen Töpfe umsetzen.

Tipp: Tradeskantien wachsen schnell und üppig. Sie sind perfekt, um hängende Körbe zu füllen oder leere Regale zu begrünen.

2. Bogenhanf (Sansevieria)

Der Bogenhanf, oft auch als Schwiegermutterzunge bezeichnet, ist eine robuste und pflegeleichte Pflanze, die auch Anfängern viel Freude bereitet. Mit ihren aufrechten, schwertförmigen Blättern bringt sie Struktur und Eleganz in jeden Raum.

Bogenhanf bildet häufig Ableger oder sogenannte “Pups” an der Basis der Pflanze. Diese kleinen Pflänzchen sind bereits darauf vorbereitet, eigenständig zu wachsen.

So vermehrst du Bogenhanf:

1. Ableger finden: Schaue an der Basis deiner Pflanze nach kleinen Trieben. Diese sind die Ableger, die du verwenden kannst.

2. Trennen: Schneide den Ableger vorsichtig mit einem sauberen Messer oder einer Schere ab. Achte darauf, die Wurzeln des Ablegers nicht zu beschädigen.

3. Trocknen lassen: Lasse die Schnittstelle ein bis zwei Tage an der Luft trocknen. Das verhindert Fäulnis beim Einpflanzen.

4. Einpflanzen: Setze den Ableger in einen Topf mit gut durchlässiger Kakteenerde. Gieße sparsam und stelle den Topf an einen hellen, aber nicht direkt sonnigen Ort.

Alternative Methode: Du kannst auch ein Blatt des Bogenhanfs in Stücke schneiden und diese bewurzeln lassen. Lege die Blattstücke einfach auf feuchte Erde und warte, bis sich Wurzeln bilden.

Tipp: Bogenhanf ist ideal für Räume mit wenig Licht und für Menschen, die gerne mal das Gießen vergessen.

3. Aloe Vera

Die Aloe Vera ist nicht nur eine dekorative Pflanze, sondern auch bekannt für ihre heilenden Eigenschaften. Ein echter Allrounder, der in keiner Sammlung fehlen sollte.

Aloe Vera bildet regelmäßig Kindel, kleine Ableger, die direkt neben der Mutterpflanze aus der Erde sprießen.

So vermehrst du Aloe Vera:

1. Kindel identifizieren: Suche nach kleinen Pflanzen, die neben der Hauptpflanze wachsen.

2. Entfernen: Grabe vorsichtig um das Kindel herum und löse es behutsam von der Mutterpflanze. Achte darauf, möglichst viele Wurzeln mitzunehmen.

3. Trocknen lassen: Lasse das Kindel ein bis zwei Tage an einem schattigen Ort trocknen, damit die Schnittstellen verheilen.

4. Einpflanzen: Setze das Kindel in einen Topf mit Sukkulentenerde. Gieße leicht und stelle es an einen hellen Ort.

Extra-Tipp: Während du dabei bist, kannst du auch gleich etwas Aloe-Gel ernten. Einfach ein reifes Blatt abschneiden, das Gel herausdrücken und für Hautpflege oder kleine Verbrennungen verwenden.

Hinweis: Aloe Vera bevorzugt trockene Bedingungen und sollte nicht zu häufig gegossen werden.

4. Efeutute

Die Efeutute ist eine beliebte Kletter- und Hängepflanze, die mit ihren herzförmigen Blättern jeden Raum verschönert. Sie wächst schnell und ist in verschiedenen Farbvariationen erhältlich.

Efeututen bilden an ihren Stängeln Luftwurzeln an den Knotenpunkten. Diese Wurzeln erleichtern die Vermehrung erheblich.

So vermehrst du Efeututen:

1. Steckling schneiden: Schneide einen etwa 10–15 cm langen Stängel direkt unter einem Blattknoten ab. Entferne die unteren Blätter, sodass mindestens zwei Knoten frei liegen.

2. Wurzelbildung im Wasser: Stelle den Steckling in ein Glas mit Wasser. Achte darauf, dass die Knoten im Wasser sind.

4. Warten: Stelle das Glas an einen hellen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung. Wechsle das Wasser alle paar Tage.

5. Einpflanzen: Sobald die Wurzeln etwa 2–3 cm lang sind, kannst du den Steckling in Erde pflanzen.

Alternative Methode: Du kannst den Steckling auch direkt in feuchte Erde stecken. Decke den Topf mit einer Plastiktüte ab, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen.

Tipp: Efeututen sind nicht nur schön, sondern auch effektive Luftreiniger und daher ideal für Wohn- und Schlafzimmer.

5. Weihnachtskaktus

Der Weihnachtskaktus ist bekannt für seine wunderschönen Blüten, die – Überraschung – um die Weihnachtszeit erscheinen. Er gehört zur Familie der Sukkulenten und ist einfach zu vermehren.

Der Weihnachtskaktus besteht aus Segmenten, die leicht abgetrennt und bewurzelt werden können.

So vermehrst du den Weihnachtskaktus:

1. Stecklinge vorbereiten: Nimm einen Steckling mit 3–5 Segmenten. Drehe das Segment vorsichtig ab, anstatt es zu schneiden.

2. Trocknen lassen: Lasse den Steckling ein bis zwei Tage trocknen, damit die Schnittstelle verheilt.

3. Einpflanzen: Stecke das untere Ende des Stecklings in feuchte Sukkulentenerde. Das unterste Segment sollte in der Erde sein.

4. Pflege: Halte die Erde leicht feucht und stelle den Topf an einen hellen Ort ohne direkte Sonne.

Tipp: Nach einigen Wochen wirst du neues Wachstum sehen. Mit etwas Glück blüht dein neuer Kaktus bereits im nächsten Jahr!

6. Grünlilie

Die Grünlilie ist eine unkomplizierte Pflanze, die mit ihren langen, überhängenden Blättern und den charakteristischen Kindeln an langen Trieben begeistert.

Die Kindel sehen aus wie Miniaturversionen der Mutterpflanze und sind bereit, eigenständig zu wachsen.

So vermehrst du Grünlilien:

1. Kindel auswählen: Wähle einen gut entwickelten Ableger aus, idealerweise mit kleinen Wurzeln.

2. Abschneiden oder anpflanzen: Du kannst das Kindel abschneiden und in Wasser oder Erde bewurzeln. Alternativ kannst du es, ohne es abzuschneiden, in einen Topf neben die Mutterpflanze stecken, bis es Wurzeln bildet.

3. Pflege: Halte das Substrat feucht und stelle die Pflanze an einen hellen Ort.

Tipp: Grünlilien sind robuste Pflanzen und verzeihen kleine Pflegefehler. Sie sind zudem ideal für Haushalte mit Haustieren, da sie als ungiftig gelten.

7. Sukkulenten

Sukkulenten sind wahre Überlebenskünstler und in unzähligen Formen und Farben erhältlich. Ihre Fähigkeit, Wasser in ihren Blättern zu speichern, macht sie besonders pflegeleicht.

Viele Sukkulenten können aus einzelnen Blättern neue Pflanzen bilden. Es ist fast magisch!

So vermehrst du Sukkulenten:

1. Blatt entfernen: Nimm ein gesundes Blatt von der Mutterpflanze. Achte darauf, dass es vollständig und unbeschädigt ist.

2. Trocknen lassen: Lasse das Blatt ein bis zwei Tage trocknen, damit die Schnittstelle verheilt.

3. Auf Erde legen: Lege das Blatt auf gut durchlässige Kakteenerde. Nicht einpflanzen, nur auflegen.

4. Pflege: Besprühe die Erde gelegentlich mit Wasser. Nach einigen Wochen bilden sich an der Schnittstelle Wurzeln und kleine Blätter.

Tipp: Geduld ist hier wichtig. Manche Sukkulenten brauchen mehrere Wochen, um neue Pflanzen zu bilden.

8. Usambaraveilchen

Die Usambaraveilchen sind bekannt für ihre samtigen Blätter und die leuchtenden Blüten in verschiedenen Farben. Sie bringen einen Hauch von Eleganz in jedes Zuhause.

Aus einzelnen Blattstecklingen kann eine komplett neue Pflanze entstehen.

So vermehrst du Usambaraveilchen:

1. Blatt schneiden: Schneide ein gesundes Blatt mit einem etwa 2–3 cm langen Stiel ab. Schneide den Stiel in einem 45-Grad-Winkel.

2. Einpflanzen: Stecke den Stiel in feuchte, lockere Erde. Das Blatt sollte auf der Erde aufliegen.

3. Gewächshaus-Effekt: Decke den Topf mit einer durchsichtigen Plastiktüte ab, um hohe Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten.

4. Pflege: Stelle den Topf an einen hellen Ort ohne direkte Sonne. Halte die Erde gleichmäßig feucht.

Tipp: Nach einigen Wochen wirst du kleine Pflänzchen neben dem Blatt sehen. Sobald sie groß genug sind, kannst du sie vorsichtig umtopfen.

9. Glücksfeder (Zamioculcas)

Die Glücksfeder ist eine robuste Pflanze mit glänzenden, tiefgrünen Blättern. Sie ist perfekt für Anfänger und alle, die eine pflegeleichte Pflanze suchen.

Die Glücksfeder kann aus Stängel- oder Blattstecklingen vermehrt werden und bildet dabei knollenartige Rhizome, die Energie speichern.

So vermehrst du die Glücksfeder:

1. Steckling nehmen: Schneide einen gesunden Stängel oder ein großes Blatt ab.

2. Wurzelbildung im Wasser: Stelle den Steckling in ein Glas Wasser. Achte darauf, dass kein Blatt unter Wasser ist, um Fäulnis zu vermeiden.

3. Geduld haben: Es kann einige Wochen dauern, bis sich Wurzeln und ein Rhizom bilden.

4. Einpflanzen: Sobald Wurzeln und Rhizom sichtbar sind, pflanze den Steckling in gut durchlässige Erde.

Tipp: Die Glücksfeder kommt mit wenig Licht aus und benötigt nur selten Wasser. Perfekt für alle, die es unkompliziert mögen!